In der neuen zehnteiligen Crime-Serie 'Bad Cop – kriminell gut' spielt Bambi-Preisträger David Rott den kriminellen Jan Starck. Unter Guter Bulle, böser Bulle (englisch good cop, bad cop) versteht man eine psychologische Taktik, die bei Bedarf von Polizeibeamten für ein Verhör genutzt wird. Außerhalb Berlins blickt man mit Horror auf die Hauptstadt der Kriminalität. In Berlin selbst hat man sich daran gewöhnt und ist fast ein bisschen stolz darauf. Beides ist falsch. Berlin ist immer noch, gemessen an vielen europäischen Metropolen, eine sehr sichere Stadt. In absoluten Zahlen hält die Kriminalität in etwa mit dem Anstieg der Bevölkerung Schritt. Das ist angesichts der Lücken, die das Wüten der Sparer um den damaligen Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) in die Reihen der Polizei riss, erstaunlich, wenn es auch den Bürger nicht beruhigen sollte. Apropos Bürger: Berlin war nie eine bürgerliche Stadt, und das ist auch gut so. Was gestern noch kriminell war, wird heute gefeiert, ob es sich um Homosexualität oder Hausbesetzer handelt. Diese haben – in Berlin wie in Frankfurt – in vielen Fällen den Abriss von Quartieren verhindert, die der autogerechten oder investorengerechten, also langweiligen, Stadt geopfert werden sollten. Weil die Stadtregierung das weiß, folgt sie seit dreißig Jahren im Umgang mit Hausbesetzern der „Berliner Linie der Vernunft“. Terror ist nicht zu rechtfertigen Ein bisschen good cop, bad cop ist auch immer dabei. Besetzern, denen es um die Häuser geht, werden Angebote gemacht; Leuten, die in erster Linie die Konfrontation mit der Staatsgewalt suchen, bekommen sie auch. Aktuell spielt der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) den guten, sein Innensenator Frank Henkel (CDU) den bösen Cop. Bisher freilich nur mit Worten. Man mag mit ihrem Anliegen sympathisieren, der galoppierenden des Bezirks einen Stein des Anstoßes in den Weg zu legen. Vielleicht wird man ihnen rückblickend dankbar sein. Womit man nicht sympathisieren kann, ist der Versuch, mit Gewalt die Hausverwaltung einzuschüchtern und mit Gewalttaten in der ganzen Stadt auf Polizeieinsätze zu antworten. Terror ist nicht zu rechtfertigen, und Brandanschläge sind Terror. Die „Berliner Linie der Vernunft“ Gewalt gegen Sachen schlägt schnell um in Gewalt gegen Menschen. Das weiß man in Berlin besser als anderswo. Autos abfackeln ist nicht besser als Asylheime abfackeln. Leute, die sich unter dem Namen „Antifa“ einen Kick verschaffen, sollten, wenn ihnen nach Gefahr zumute ist, lieber Wachen vor Asylbewerberheimen organisieren oder in sächsischen Kleinstädten für Multikulti werben. Allein in der Nacht zum 5. Juli wurden sechs Fahrzeuge in den Berliner Stadtteilen Lichtenberg und Friedrichshain durch Brandstiftung beschädigt Quelle: dpa/Maurizio Gambarini Aber dazu sind sie zu feige. Lieber droht man mit einem „schwarzen Juli“ in Berlin. High sein, frei sein, Terror muss dabei sein. So klang es schon 1968 bei den dümmeren Demonstranten. Es ist das alte, langweilige Lied der gelangweilten Kinder des Bürgertums. Und weil das so ist, muss Innensenator Henkel auch zeigen, dass er die Gewalttäter fassen und vor Gericht bringen kann.
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Abril 2019
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